Nightwish – Jahrhunderthalle Frankfurt

Nightwish machen bei ihrer „Endless Forms Most Beautiful“ Tour auch Stopp in Deutschland. Es ist kalt, doch die Kälte kann Nightwish Fans nicht daran hindern, zu der ausverkauften Show zu kommen.
Bei der Tour gibt es gleich zwei Neubesetzungen, die beim letzten Mal in Frankfurt (2012, Imaginaerum) noch nicht zur Debatte standen. Hinter dem Schlagzeug sitzt Kai Hahto, auch bekannt durch Wintersun. Er ersetzt den aus gesundheitlichen Gründen pausierenden Drummer Jukka Nevalainen. Am Mikrofon steht jetzt Floor Jansen.
Nightwish wird von Amorphis und Arch Enemy  begleitet. Auch wenn das Line Up auf den ersten Blick etwas merkwürdig wirkt, ist doch für jeden was dabei.
Amorphis eröffnen den Abend und ihr eher ruhigeres Set kommt bei den Besuchern sehr gut an. Obwohl sie als erste Band spielen, ist die Halle schon rappelvoll. Sie müssen in Frankfurt nicht viel Überzeugungsarbeit leisten, die Leute sind gleich hellauf begeistert. Nach etwas mehr als 30 Minuten beenden sie ihr Set. Beim letzten Lied kommt Marko (Bass/Vocals, Nightwish) auch auf die Bühne und singt mit.
Nach einer kurzen Umbaupause sind Arch Enemy an der Reihe. Für die einen mag es ein Kulturschock sein, für die anderen nur eine weitere Gelegenheit, den Abend voll und ganz auszunutzen. Da Arch Enemy speziell sind, ist die Halle etwas leerer und viele schauen sich die Band vom Rand mit an. Die Band hat ein sehr hitlastiges Set aber natürlich gilt der Auftritt auch zur Promotion des Albums „War Eternal.“ Alissa gibt alles und viele Besucher wissen es auch zu schätzen, denn gefeiert wird trotzdem, spätestens als das sehr bekannte Lied „Nemesis“ erklingt. Nach „Fields Of Desolation“ ist leider schon Schluss.
Anschließend folgt eine längere Umbaupause, denn Nightwish lassen sich, was Show angeht, nicht lumpen – und das muss ja auch alles aufgebaut werden.
„Shudder Before The Beautiful“ eröffnen das Set, der Vorhang fällt und ein lauter Knall weckt das Publikum auf. Der erste Song vergeht wie im Flug, Drummer Kai und Sängerin Floor fügen sich perfekt in die Crew des Schiffs „Nightwish“ ein und man merkt auch, dass sie Spaß haben.
Mit „Ever Dream“ und „Wishmaster“ packen Nightwish zwei Klassiker aus, die selbst frische Fans zum Bewegen und Feiern zwingen. Auch diese Songs singt Floor mit Bravour, klar, der Unterschied zu Tarja ist da aber er ist nicht so groß, wie man hätte meinen können.
Es ist merklich die Promo-Tour des aktuellen Albums, denn es werden viele Lieder daraus gespielt. Als Zuschauer spürt man aber, dass die Hits oder älteren Songs besser ankommen als die neuen, sobald ein Lied aus einem anderen Album gespielt wird, sind die Besucher gleich viel wacher, trotzdem machen auch die neuen Lieder Spaß.
Mit „Storytime“ kommt das erste Lied aus der „Annette-Ära.“ Floor kann Tarjas Stücke sehr gut singen aber bei Annettes Stücken hackt es ein bisschen aber auch das ist nichts schlimmes, wenn Nightwish im Lande sind, muss man einfach feiern.
Gegen Ende des Sets werden doch noch einmal ein paar Hits ausgepackt, unter anderem „I Want My Tears Back“, „Nemo“ und zur Überraschung des Publikums „Stargazers.“ Bei „Stargazers“ hätte man glatt meinen können, Tarja steht wieder auf der Bühne, Floor hat es dermaßen gut gesungen, dass es sich fast wie das Original angehört hat.
„The Greatest Show On Earth“ beendet das Spektakel zwischen guter Musik, feierndem Publikum und Hallenfeuerwerk.
Man hätte jetzt noch auf eine Zugabe hoffen können, denn wer genau aufgepasst hat hat gemerkt, dass der allbekannte Hit „Wish I Had An Angel“ gefehlt hat, doch auf eine Zugabe warten die Besucher hoffnungslos…leider.
Es war ein wirklich schöner Abend mit gemischten Musikstilen und schönen Sets aller Bands, der einzige Kritikpunkt ist, dass es bei Nightwish keine Zugabe gab und dass zwei, drei Hits in die Setlist gemusst hätten.

Setlist Arch Enemy:

Khaos Overture
War Eternal
Ravenous
Stolen Live
You Will Know My Name
As The Pages Burn
Under Black Flags We March
Avalanche
No Gods, No Masters
Nemesis
Fields Of Desolation

Setlist Nightwish:

Shudder Before Beautiful
Yours Is An Empty Hope
Ever Dream
Wishmaster
My Walden
While Your Lips Are Still Red
Élan
Weak Fantasy
7 Days To The Wolves
Alpenglow
Storytime
I Want My Tears Back
Nemo
Stargazers
Ghost Love Score
Last Ride Of The Day
The Greatest Show On Earth