Eluveitie – „Das Zelt“ Olten

Im Vorfeld möchten wir uns ganz herzlich bei dem Team von „Das Zelt AG“ in Basel bedanken, ein besonderer Dank geht an Joel Ferro, der uns in Olten vor, während und nach dem Konzert zur Seite stand und mit uns im Vorfeld alles geregelt hat.
Dadurch ist es uns nun möglich, einen Bericht der etwas anderen Art zu schreiben – und zwar das ELUVEITIE VIP-SPECIAL!

Anreise

Startpunkt ist das schöne Dörfchen Stammheim in der Wetterau in der Nähe von Frankfurt/Main.
Von dort aus geht es auf die A5 Richtung Basel, vorbei an Mannheim, Karlsruhe und zu dem ersten Pausenplatz in Baden-Baden, übrigens mein Stammplatz, wenn es in die Schweiz geht.
Wer von euch schon einmal in die Schweiz gefahren ist, weiß nicht nur, dass es eine relativ lange Strecke ist, sondern dass man sich unbedingt einen Aufkleber an die Scheibe kleben sollte, der Vignette heißt. Wer das vergisst, kann gut blechen.
Da die Raststätte Baden-Baden mein bevorzugter Pausenplatz ist und es dort die besagten Vignetten zu kaufen gibt, wird dort eine Pause eingelegt, die nach knappen 230km auch mal angebracht ist 😉
Um keine Zeit zu verlieren, geht es schnell weiter Richtung Süden. Offenburg und Freiburg werden passiert.
Ein kleiner Abstecher führt nach Riehen, denn dort warten Kaffee und ein Haustürschlüssel, damit wir die Nacht nicht im Hotel oder Auto verbringen müssen. Die planmäßige Ankunft in Olten ist 18 Uhr, gepackt haben wir es leider nicht, denn 5km vor Olten war Stau, damit hat nun keiner gerechnet.

Meet & Greet

Durch den Stau haben wir leider die Akustik Session verpasst 🙁 Zum Meet & Greet sind wir allerdings pünktlich da. Es ist eine sehr kleine Gruppe vor Ort, was so gesehen natürlich umso besser für die Teilnehmer ist, weil die Band grundsätzlich mehr Zeit für jeden einzelnen hat. So gibt es Autogramme, Fotos und die Teilnehmer des Meet & Greets erhalten noch eine Tasche, ein T-Shirt und eine Autogrammkarte.
Zum Schluss dann noch ein Gruppenfoto, welches unter anderem auch auf der Facebookseite von Das Zelt zu sehen ist.
Nach dem Meet & Greet dürfen die Teilnehmer und wir unser Geld am Merchstand ausgeben und direkt in der Location bleiben und uns somit die besten Plätze sichern.

Der Einlass ist um 19:30 Uhr und am Anfang sieht es so aus, als ob nicht so viele Besucher kommen würden. Doch kurz vor Beginn der Show ist das Zelt dann doch gefüllt, was für die Band als Erfolg zu verzeichnen ist und für die Besucher natürlich um einiges stimmungsvoller wirkt, da mehr „feierwütige“ Leute vor Ort sind.
Um exakt 20 Uhr wird das Set von Eluveitie mit dem Akustikteil eröffnet. Zwei Gastmusiker sind mit an Bord und zwar Brendan Wade, der ursprünglich aus Irland kommt aber nun in Winterthur lebt – er begleitet die Band mit Uilleann Pipes und Whistles.
Der zweite Gastmusiker ist Fredy Schnyder, welcher mit der Hammered Dulcimer den Akustikstücken noch ein bisschen mehr Leben einhaucht.

Der akustische Teil ist definitiv etwas anderes, was man nicht täglich zu sehen bekommt. Die Musiker arbeiten wirklich sehr gut miteinander und selbst die Gastmusiker sind so integriert als wären sie schon immer dabei gewesen, die Location macht den Abend dann noch perfekt, denn sie hat unserer Meinung nach eine super Akustik und ist auch mal etwas anderes: Eine Metalband in einem Zelt sieht man nicht täglich.

Eröffnet wird das Akustikset mit „The Liminal Passage“ und als Opener dient ein Teil des Intros von „Origins“.
Eluveitie und Gastmusiker können mit dem Konzept der Akustikshow überzeugen und spätestens bei „Brictom“, als Anna das Mikro übernimmt, merkt man auch, dass es den Besuchern gefällt, hier und da wird getanzt und mitgesungen.
Auch „A Rose for Epona“ darf im Set nicht fehlen und das akustische Stück muss sich vor seinem etwas härteren Original nicht verstecken, denn Besucher und Band beweisen auch hier, dass Akustik auch Metal sein kann.
Als kleines Special fahren Eluveitie ein neues Lied vom kommenden Album „Evocation II“ auf. Es heißt „Grannus“ und wer sich das Interview aus Neu-Isenburg durchgelesen hat weiß, dass das neue Album keltischen Gottheiten gewidmet wird – dieses Lied geht an Grannus, den keltischen Heilgott. Und noch etwas fällt auf, das neue Lied klingt im Vergleich der anderen Akustikstücke etwas düsterer aber das hat Chridel ja auch versprochen.

Nach einer kurzen Unterbrechung geht es mit dem Metalset weiter. Die Barhocker sind von der Bühne verschwunden, statt Akustikgitarren gibt es jetzt E-Gitarren. Spätestens jetzt ist Chridel auch nicht mehr stumm, sondern schreit sich die Kehle aus dem Leib.
„Jezaig“ von der EP „Vén“ eröffnet den zweiten Teil der Show. Wenn man auf die Besucher schaut kann man sehen, dass einige nur wegen des Metalsets gekommen sind, denn diese fangen jetzt richtig an zu feiern.
Hymnen dürfen natürlich auch nicht fehlen, „Thousandfold“ kennt jeder, was Bewegung ins Publikum bringt.
Ein Lied haben wir noch nicht erwähnt: „The Call Of The Mountains“. Wer die anderen Berichte von Eluveitie gelesen hat, kann sich denken, dass nicht das Original gespielt wird aber dieses Mal liegt es nahe, dass „De Ruef vo de Bärge“ für das Schweizer Publikum gespielt wird. Das Lied auf schweizerdeutsch darf definitiv nicht fehlen, es passt so wunderbar in die Setlist, dass man es vermissen würde, wenn es nicht auf schweizerdeutsch wäre.
Als letztes Lied vor der Zugabe wird „Alesia“ angestimmt. Hier geben die Besucher noch einmal alles aber das bedeutet leider auch schon, dass die Show beinahme vorbei ist.
Die Zugabe ist – was könnte es anderes sein – „Inis Mona“. Dieses Lied darf einfach nicht fehlen und man hört die Refrainchöre aus dem Publikum. Es wird noch einmal die letzte Energie von Band und Besuchern verlangt aber es lohnt sich: Inis Mona ist der krönende Abschluss einer speziellen Show, an die wir ewig zurückdenken werden.

Fazit: Ein Freund meinte zu mir: „Metal und Zirkuszelt, na dann viel Spaß, klingt garantiert mies“. Ich wurde eines Besseren belehrt und bin der Meinung, dass Veranstalter und Band super zusammen gearbeitet haben, um ein gutes Konzept für den Auftritt zu kreieren.
Uns hat es super gefallen, es war ein toller Abend, den wir hoffentlich nicht so schnell vergessen werden.

Eluveitie Setlist Schützenmatte, Olten, Switzerland 2016

Der Bericht wurde von Viktoria Malcherek und Frank Schwalm verfasst.
Fotos von Frank Schwalm
Gruppenfoto Meet&Greet von Joel Ferro