Luca Turilli’s RHAPSODY – Colos Saal Aschaffenburg

Das ist wohl eines der spontansten Konzerte, auf denen ich je war, denn erst am Abend habe ich mich entschieden, nach Aschaffenburg zu Luca Turilli’s RHAPSODY zu fahren.
Das Konzert findet im Colos Saal statt, einer kleinen Konzertlocation in der Fußgängerzone Aschaffenburgs.
Vor der Location ist nicht wirklich viel Betrieb, was mich hoffen lässt, dass es im Saal etwas anders aussieht. Doch auch der Saal ist relativ leer.

Da ich die erste Supportband verpasst habe, wird mein Abend von TEMPERANCE eröffnet, wer jetzt glaubt, dass der Saal sich füllt, liegt daneben. Es sind – wenn es hoch kommt – 60 Leute, wodurch die Stimmung etwas leidet.
Man muss die Band loben, denn trotz fehlender Stimmung bringen sie die Location zum Beben und zumindest in der »Front Row« entwickelt sich Partystimmung, was die Band definitiv animiert.
Der Stil der Band lässt sich irgendwo zwischen Nightwish und Bullet For My Valentine mit weiblichem Gesang einordnen.
Es war für mich die erste unbekannte Supportband, die mir sehr viel Spaß gemacht hat, das Set war weder zu kurz noch zu lang und sie haben ihr Bestes gegeben, um Stimmung aufkommen zu lassen – ich blicke sehr positiv auf diese Band zurück.

Nach einer Umbaupause und dem Soundcheck ist nun der Hauptact bereit, die Bühne zu entern. Aber auch hier füllt sich der Saal nur bedingt, es könnten in der Zwischenzeit ca. 120 Leute anwesend sein.
Das Set von Rhapsody wird mit einem Video eröffnet. Die Message dahinter ist mir bisher noch nicht wirklich klar aber es ist schön anzusehen.
Bei Knightrider Of Doom geht es gleich richtig zur Sache und so langsam erwacht das Publikum aus der Winterstarre und tatsächlich sieht man ein paar Fäuste in der Luft.
Rosenkreuz ist das erste Lied im Set, welches vom neuen Album „Prometheus“ gespielt wird und spätestens jetzt merkt man, dass die Besucher auch feiern können. Die Leute haben Spaß, singen mit und Headbangen.
Bei einigen Liedern kommen zwei Gastsänger auf die Bühne, diese geben den Liedern einen komplett anderen Charakter und es klingt so, als wären sie schon immer ein Teil von Rhapsody gewesen, denn es passt wie die Faust auf’s Auge.
Das Set von Rhapsody ist eine schöne Mischung aus Klassikern und neuen Songs. Die Musiker haben an diesem Abend Spaß, auch wenn der Saal nur halb gefüllt war, man könnte meinen, es wäre ihnen egal.
Zum Abschluss gibt es zwei Zugaben, bei denen auch die beiden Gastsänger auf die Bühne kommen (Ascending To Infinity, Emerald Sword).
Auch wenn es dem Publikum am Anfang schwer gefallen ist, sich in Stimmung zu versetzen, am Ende hat alles geklappt, es wird applaudiert und zum Dank kommen die Musiker ins Publikum und schütteln Hände – lassen sich zum Abschluss noch einmal richtig feiern.

Fazit nach einem Tag des Revue passieren lassens:
Es war insgesamt ein sehr stimmiger Abend. Dafür dass ich keine der Bands kannte, hat mir der Abend im Colos Saal sehr viel Spaß gemacht und ich bereue es kein bisschen, dass ich mich (zum Glück) spontan dafür entschieden habe.
Schade war, dass die Stimmung immer etwas gedrückt war – als hätten die Leute Angst gehabt, „die Sau ‚rauszulassen“ und natürlich, dass nur etwa 100-120 Leute da waren.
Andererseits war es mal eine Erfahrung, ein relativ „intimes“ Konzert erleben zu dürfen, es ist definitiv anders – es heißt aber nicht, dass es schlecht ist.

Rhapsody Tourposter

Setlist:

Nova Genesis
Knightrider Of Doom
Rosenkreuz
Land Of Immortals
Aenigma
War Of The Universe
Ira Divina
Unholy Warcry
Son Of Pain
Prometheus
Il Cigno Nero
The Pride Of The Tyrant
Demonheart
Dark Fate Of Atlantis
Michael The Archangel
Dawn Of Victory
Quantum X
Ascending To Infinity
Emerald Sword